Eines der Projekte des Länderschwerpunkts „Äthiopien“ der Salzburger Entwicklungszusammenarbeit wird von der „Sei so frei“ und „SCORE“ umgesetzt. Nun gibt es einen ersten Zwischenbericht des Vorhabens „Integrierte Gem4eindeentwicklung in Borana“. Hier die deutschsprachige Kurzfassung:
„Das Projekt ging am 1. Juli 2020 inmitten der ersten Welle der COVID19 Pandemie in die Umsetzung. Von den kriegerischen Unruhen in der nördlichen Provinz Tigray, über die auch in Österreich in den Medien richtet wurde, ist das Projekt nicht betroffen. Der Projektpartner SCORE hatte im Borana Distrikt in den Jahren zuvor bereits Vorarbeiten geleistet. So wurden in den Bezirken Yabello, Dubluq, Gomole, Elwaye und Dillo erfolgreich zwei Nothilfeprojekte zu Bekämpfung der Dürre durchgeführt. Diese Projekte verfolgten hauptsächlich „Cash-for-Work“ Aktivitäten
zur Sanierung von Weideland und von Dämmen.
Aufbauend auf diese Nothilfeprojekte geht SCORE nun zunehmend zu langfristigen Entwicklungsmaßnahmen über – das gegenständliche Projekt, das vom Land Salzburg und von SEI SO FREI Salzburg finanziert wird, ist eine solche langfristige Maßnahme. Die Hauptkomponenten des Projekts zielen auf die Erhöhung des Familieneinkommens, die
Verbesserung der gemeindebasierten Gesundheitsversorgung, die Erweiterung der Bildungsmöglichkeiten und die Verbesserung von Stabilität und Sicherheit durch friedensstiftende Maßnahmen ab.
Das Projekt begann am 1. Juli 2020 in Äthiopien während des ersten Lockdowns. Alle Aktivitäten mussten rasch an die COVID19 Realität angepasst werden – so konnte nur mit kleinen Gruppen gearbeitet werden, große Meetings und Veranstaltungen konnten nicht stattfinden, weiters konnte die unter Resultat 2 geplanten Aktivitäten nicht umgesetzt werden. In den ersten sechs Monaten wurde das Projektteam rekrutiert, die Dorfgemeinschaften über die Projektinhalte informiert und die Daten aktualisiert. Weiters wurden erste Gruppen und Kooperativen aufgebaut und erste Maßnahmen umgesetzt:
Resultat 1: Reduktion der Armut durch Erhöhung des Familieneinkommens in 1.170 Haushalten 59 von geplanten 200 Haushalten wurden in Gruppen organisiert und 20 Zuchtbullen bereitgestellt. In der Ziegenzucht wurden einer Pilotgruppe von 15 Frauen 30 Ziegen zur Verfügung gestellt. Aufbauend auf diese Pilotgruppen werden die Aktivitäten sukzessive ausgeweitet.
Resultat 2: 2.400 Kinder an 4 Schulen und 150 Erwachsene haben Zugang zu qualitätsvoller Bildung Im Rahmen dieses Resultates wurde vorbereitente Erhebungen und Abstimmungen mit den Schulen vorgenommen. Aufgrund der durchgängigen Schulschließungen konnten die Maßnahmen bislang nicht umgesetzt werden.
Resultat 3: Verbesserte Gesundheitsversorgung von 2.500 Haushalte durch Zugang zu präventiven und kurativen Gesundheitsdiensten sowie Gewährleistung der Wasserversorgung für 125 Haushalte. Hier wurden neben der Aktualisierung der Bedarfsermittlung zur Renovierung von fünf Gesundheitsposten eine Bewusstseinsbildungskampagnen („Open Defactation Free“) zur Sensibilisierung der Bevölkerung zu Hygienemaßnahmen in zwei Gemeinden des Bezirks Dillo, nämlich in Bilala und Kancharo, durchgeführt.
Resultat 4: Die Häufigkeit von Konflikten nimmt ab und das friedliche Zusammenleben zwischen Dorfgemeinschaften wird gestärkt Im Rahmen der Komponente Friedensbildung und Förderung der Koexistenz wurde ein Forum zur Konfliktbeilegung zwischen zwei verfeindeten Gruppen im Grenzgebiet zwischen Äthiopien und Kenia
eingerichtet. Darüber hinaus nahmen insgesamt 2.500 Menschen an „Community Conversations“ teil. Im Rahmen dieser Maßnahme wurden auch Schilder und Plakate mit Friedensbotschaften aufgestellt.“
Rückfragen gerne an Wolfgang Heindl.