Land fördert Covid 19-Nothilfeprogramme in Kenia und im Kongo

Neben den im Entwicklungspolitischen Beirat begutachteten über 30 Projekten hat das Land Salzburg drei weitere Projekte im Rahmen der Covid 19- Nothilfe beschlossen. Ein Projekt im Kongo sowie zwei Projekte in Kenia werden mit je 20.000,- bedacht.

Baraka Health Centre im Mathare Slum von Nairobi der „Austrian Doctors“

1997 wurde in Mathare die Ambulanz Baraka (Kiswaheli: Segen, Segnung) gegründet, um den Ärmsten der Bevölkerung den Zugang zu einer Basis Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Seit dem wurde das Projekt um ein HIV-Programm, Tuberkuloseprogramm und ein Nutrition Centre erweitert.In der General Health Clinic (allgemeine Ambulanz) werden heute an 5 Tagen pro Woche von 4 Austrian/German/Swiss Doctors, davon immer einem Kinderarzt und einem Chirurgen, und einem/zwei Clinical Officer sowie vielen einheimischen Mitarbeitern (Übersetzerinnen, Krankenschwestern, Sozialarbeiterinnen, Fachkräften in Labor und Apotheke usw.) bis zu 300 Patienten täglich ambulant nahezu kostenlos behandelt. Mit den Erfahrungen der Basisarbeit wurden weitergehende Betreuungsprogramme entwickelt. Diese betreffen zur Zeit Unterernährung (Nutrition Centre), Tuberkulose und HIV.

Ganz aktuell, in Zeiten der Corona Krise, können Austrian Doctors keine ÄrztInnen entsenden. Da das lokale Personal jedoch viele Fortbildungen erhält, sind die kenianischen Partner der Austrian Doctors in der Lage, die Klinik in diesen schwierigen Zeiten am Laufen zu halten. Einen Großteil dieser Schulungen finden durch unsere
Einsatzärzte statt, die eben nicht nur als Ärztin/Arzt arbeiten, sondern auch ihr Wissen weitergeben – damit es im Land bleibt. Die basismedizinische Versorgung und alle Betreuungsprogramme im Mathare Slum sind somit weiterhin gewährleistet.

Krankenhaus in Entasekera im abgelegenen Maasai-Land von „Sei so frei“

Im abgelegenen Maasai-Land der Loita Hills, im Süden Kenias, nahe der Grenze zu Tansania, wird das Health & Education Centre der dort lebenden Maasai auf die Corona Pandemie vorbereitet. Als private Einrichtung der Loita Communities ist dieses Land-Krankenhaus in Entasekera zwar in das staatl. Gesundheitssystem eingebunden, was aber Finanzierungen betrifft, ist es auf sich selbst gestellt. Mit dem vorliegenden Projekt sollen für Corona wichtige Anschaffungen finanziert werden – Einerseits zum Schutz des Personals und der anderen Patient/innen sowie Besucher/innen, andererseits zur medizinischen Versorgung der Menschen. Dies beinhaltet auch ein Gerät für das Labor und verschiedene Medikamente sowie anteilige Kosten des medizinischen Personals. Eine Isolierungsstation ist in Betrieb und die Bevölkerung wird über die inzwischen weltweit üblichen Schutzmaßnahmen mit einem Lautsprecher-PKW, der in die Dörfer fährt informiert.

Kenia EntasekeraDr Isaiah Mootian

Dr. Isaiah Mootian des Krankenhauses Entasekera im Maasai-Land der Lolita Hills/Kenia

Das Land-Krankenhaus in Entasekera wurde Ende der 1990er Jahre mit Mitteln aus Österreich (besonders Bruder und Schwester in Not/SEI SO FREI) errichtet. Insgesamt waren über den ÖED (Horizont3000) drei österr. Ärzte vor Ort im Einsatz – zuletzt Maria Schiestl (Romero-Preis 2016), die bis kurz vor ihrem Tod 2017 die ärztliche Leitung innehatte. Mit Isaiah Mootian ist nun ein Maasai Nachfolger und Leiter des Krankenhauses.

Das Zuständigkeits-Gebiet umfasst eine Fläche so groß wie den Pongau mit rund 30.000 Menschen. Mit der Informationskampagne zu den Covid 19 Schutzmaßnahmen soll gut die Hälfte dieser Bevölkerung erreicht werden, ein Großteil davon Frauen und Kinder. Das Krankenhaus verfügt inkl. der Isolierungsstation zur Zeit über rund 40 Betten, kann aber bei Bedarf die Anzahl erhöhen. 8.000 Menschen werden voraussichtlich als stationäre und ambulante Patient/innen von diesem Corona-Hilfsprojekt profitieren.

Die Grundfinanzierung des Krankenhauses kommt übrigens über Mittel von SEI SO FREI, der entwicklungspolitischen Aktion der Katholischen Männerbewegung Salzburg, privaten Initiativen (v. a. Sterntaler) und Mitteln des Landes Tirol auch aus Österreich.

ORF-Bericht zum Krankenhaus Entasekera vom 19.6.2020

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