Markus Schwarz-Herda von Menschen für Menschen berichtete auf der Äthiopientagung 2021 mit dem Entwicklungspolitischen Beirat über ein gemeinsam mit den Austrian Doctors geplantes Projekts zur Wasserversorgung der Stadt Bake Kelate. Aufgrund der Auswirkungen des Bürgerkriegs hat sich der Projektstart etwas verzögert. Die geologischen Untersuchungen und das Aufstellen des Bohrturms sind nun für Herbst 2022 geplant. Hier ein Kurzbericht von der Vorstellung des Projekts bei der Tagung.
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Menschen für Menschen sei vor allem in benachteiligten ländlichen Regionen aktiv und verfolge einen ganzheitlichen Ansatz. Es gehe um Bildung, Ernährungssicherheit, Aufforstungsmaßnahmen, eine gesicherte Trinkwasserversorgung und Hygienebedingungen, so Markus Schwarz-Herda. Letzteres sei Ziel eines gemeinsam mit Austrian Doctors umgesetzten und vom Land Salzburg geförderten Projektes in Bake Kelate, einer ländlichen Kleinstadt rund 200 Straßenkilometer von Addis Abeba entfernt. Eine Stadt mit wichtigen Infrastrukturen für die Region Abunde Ginde Beret wie Schulen, einem Gesundheitszentrum oder einem Markt. Die Problemstellung in der Region sei der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser, fehlende Hygienebedingungen und die daraus entstehenden gesundheitlichen Probleme. Als Projektziel wurde vereinbart, den nachhaltigen Zugang zu Trinkwasser von gegenwärtig 26 auf 100 Prozent und jenen des Zugangs zu sanitären Einrichtungen von 31 auf 60 Prozent zu erhöhen.
Die Maßnahmen umfassen die Bohrung von zwei Tiefbrunnen außerhalb der Stadt, die Beauftragung einer äthiopischen Baufirma zur Errichtung der Infrastruktur einschließlich eines Wasserreservoirs und der Wasserleitungen. Gebaut werden öffentliche Brunnen in der Stadt, Wasseranschlüsse für Schulen und das Gesundheitszentrum sowie Duschhäuser in drei Schulen. Wichtig sei die Beteiligung der örtlichen Bevölkerung, so Schwarz-Herda. Beim Verlegen der Rohrleistungen über mehrere Kilometer bringen die Bewohner:innen der Stadt wichtige ehrenamtliche Arbeitsleistung ein. Ein von der Bevölkerung gewähltes Wasserkomitee, dem vier Frauen und drei Männer angehören werden, legt den Entnahmepreis für das Wasser fest und regelt alle nötigen Belange. In Trainings werden die zuständigen Gemeindemitarbeiter:innen, das Wasserkomitee sowie die Frauen, die den Eigenbeitrag bei den öffentlichen Brunnen kassieren sollen, ausgebildet. Schwarz-Herda sprach von einem Programm, das die Lebensqualität der Menschen vor Ort steigern und die Belastung der Frauen verringert, die häufig viele Kilometer Wasserholen gehen müssen.