Die Regionalkooperation Salzburg – San Vicente ist ein umfassendes Kooperationsprogramm, das seit dem Jahr 1994 existiert.
Dabei werden vom Land Salzburg Projekte in den Bereichen Biolandbau und Permakultur, Gesundheit, Bildung, Frauenförderung, Wasser und Abwasserwirtschaft unterstützt. In Zukunft werden dort voraussichtlich auch Projekte rund um erneuerbare Energien gefördert.
Die Initiative für diese umfassende Kooperation ging von INTERSOL aus, die auf österreichischer Seite auch für Konzeption, Umsetzung und Verwaltung der Finanzmittel zuständig ist.
Diese Kooperation untergliedert sich in folgende Organisationen:
ACISAM – Jugendförderung
ACISAM wurde als Reaktion auf das Ende des Bürgerkriegs in El Salvador mit dem Ziel gegründet, die mentale Gesundheit der traumatisierten Bevölkerung zu fördern. Arbeitsschwerpunkte sind:
- Programme zur Förderung von Partizipation und Empowerment
- Organisations- und Einkommensentwicklung
- Präventivmaßnahmen, die Migration oder den Anschluss an Jugendbanden, sogenannten Maras, verhindern sollen
Die Video- und Radiogruppen ermöglichen es den Jugendlichen, mit neuen Kommunikationsmedien vertraut zu werden und diese auf Eigeninitiative einzusetzen. Außerdem stellen sie für die Jugendlichen eine Alternative zur Mitgliedschaft bei den Jugendbanden dar.
Gemeinde Tecoluca – Wasser und Abwasser
Eine der zentralen Herausforderungen in San Vicente ist die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Trinkwasser. 80% des Trinkwassers, das den BewohnerInnen von Tecoluca, der größten Gemeinde des Bundeslandes, zur Verfügung steht, ist kaum genießbar. Obwohl in großen Mengen Chlor beigemischt wird, enthält das Wasser noch immer zu viele choliforme Bakterien. Beides ist schädlich für die Gesundheit von Mensch und Tier. Ursächlich für die schlechte Wasserqualität ist das defiziente Quellfassungs- und Distributionssystem, welches nach dem Ende des Bürgerkriegs in den 90er-Jahren aufgebaut wurde.
Im Rahmen der Regionalkooperation wurde nun begonnen, bewährte, lokal in Oberösterreich erprobte Technologien zur Verbesserung der Wasserqualität in El Salvador einzusetzen. Gemeinsam mit Diplomingenieur Josef Sperrer wird eine von ihm für den Alpenraum entwickelte Technik der Quellfassungen in der Gemeinde Tecoluca angewandt. Das durch diese Quellfassungen erschlossene Wasser ist qualitativ hochwertig und kommt ohne Chlor aus. Finanzielle Unterstützung bekommt die Gemeinde Tecoluca dabei von seiner Partnergemeinde Thalgau. Außerdem haben mehrere österreichische Experten ihr Wissen vor Ort eingebracht.
MAM- Frauenförderung
Die Frauenorganisation Las Melidas (MAM) wurde zu Beginn der 90er-Jahre nach Ende des Bürgerkriegs in El Salvador gegründet. Ihr zentrales Anliegen ist es, die Rolle der Frauen in El Salvador zu stärken und sie dabei zu unterstützen, ihre Rechte einzufordern.
Las Melidas bietet eine Anlaufstelle für all diese Frauen. Das Spektrum der Tätigkeiten reicht von psychosozialer Betreuung über Familienplanung, Gesundheitsvorsorge, Aids-Prävention und Kleinkreditprogrammen bis hin zu Rechtsberatung, Weiterbildung und Empowerment-Kursen.
Die Maquila-Arbeiterinnen werden außerdem bei der gewerkschaftlichen Organisation unterstützt. Die von Las Melidas geschulten Frauen erfüllen in ihren Gemeinschaften wiederum eine Multiplikatorinnen-Funktion: sie geben ihr Wissen weiter und setzten sich aktiv für Veränderungen ein. INTERSOL vermittelt Praktika bei MAM, primär für StudentInnen der sozialen Arbeit.
MOPAO- Biolandbau
Die Biolandbaubewegung MOPAO ist ein Zusammenschluss mehrerer zivilgesellschaftlicher Organisationen, die die ökologische Landwirtschaft in der Region San Vicente fördern. Das Ziel: Die Ökologisierung der Landwirtschaft durch den Verzicht auf Mineraldünger und chemische Spritzmittel in Verbindung mit Misch- und Permakultur ermöglicht eine autarke, umweltschonende Entwicklung im Gegensatz zum dominierenden Agrobusiness.
Ein spezielles Saatgutprogramm ermöglicht die Erhaltung schon verdrängter Sorten. Durch regionale Vermarktung sowie Familien- und Schulgärten werden Ernährungssicherheit und Versorgungsunabhängigkeit erhöht sowie Einkommen generiert.
MOPAO unterstützt ErzeugerInnen und ProduzentInnen bei der Umstellung, Produktion und Vermarktung, fördert Familien- und Gemeindebetriebe und stellt Stipendien für Aus- und Weiterbildung zur Verfügung. Außerdem wird Bildungsarbeit an Schulen geleistet, um sie für naturnahe Landwirtschaft zu sensibilisieren und ihnen das dafür nötige Wissen zu vermitteln.
INTERSOL ist aktives Mitglied von MOPAO und setzt im Auftrag der Salzburger Landesregierung die Regionalpartnerschaft zwischen dem Land Salzburg und der Region San Vicente um.
APRAINORES – Biolandbau
APRAINORES ist eine Vereinigung kleinbäuerlicher ProduzentInnen in der Region Bajo Lempa in El Salvador. Rund 60 ProduzentInnen, großteils SubsistenzbäuerInnen, deren einziges Einkommen durch Cashew- und Obstbestände gesichert wird, besitzen zusammen eine Verarbeitungsanlage, in der Cashewnüsse und Trockenfrüchte produziert und von März bis Dezember bis zu 75 SaisonarbeiterInnen, davon großteils Frauen, angestellt werden.
INTERSOL ist im Rahmen der Regionalkooperationen Salzburg – San Vicente seit jeher finanzieller, personeller und strategischer Partner von APRAINORES und kümmert sich im deutschsprachigen Raum im Sinne der Solidarwirtschaft „Economía Solidaria“ um den Vertrieb der Cashewnüsse und Trockenfrüchte.
Kontakt:
INTERSOL – Verein zur Förderung INTERnationaler SOLidarität
Strubergasse 18, 5020 Salzburg, Austria
Tel. +43 (0)662 874723
Fax +43 (0)662 874723-89
E-mail: office@intersol.at
Rechtsform: Verein | ZVR-Zahl: 618378884
Dr. Hans Eder (Direktor, Personaleinsätze), Mag. Maria Koidl (Präsidentin),
Birgit Almhofer (Büro, Bildungsarbeit, Finanzen), Elisabeth Buchner MA (Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Bankverbindung (z.B. für Spenden):
Raiffeisenverband Salzburg
BLZ: 35000, Kto.-Nr.: 53959
IBAN: AT32 3500 0000 0005 3959
BIC: RVSAAT2S (SWIFT)